Transkript - Lieblingspodcasts
Lisa: Hallo und herzlich willkommen zum spoken german podcast. Mein Name ist Lisa, ich bin Deutschlehrerin und ich möchte euch mit diesem Podcast helfen, euer Hörverständnis zu trainieren. In dieser Episode werden euch meine Schwester Inga und einige Freund_innen von ihren Lieblingspodcasts erzählen.
Hier ist Vladi:
Vladi: Ich liebe Podcasts. Ich höre mir täglich mindestens drei, vier verschiedene an, meistens während ich in der Stadt unterwegs bin, aber gerne auch zuhause, insbesondere während ich die Wohnung putze oder sogar beim Duschen. Es sind einige dabei, die ich mag, aber ich versuch, mich kurz zu halten, und erzähle dann nur von drei, die ich am [meisten] mag. Mein absoluter Favorit heißt My Dad Wrote A Porno. Es ist zwar ne Komödie, ich würd’s aber trotzdem nicht für Zuhörer unter 18 empfehlen. Es geht um drei Freunde aus Großbritannien, Jamie, James und Alice, die sich jede Woche zusammensetzen und ein Kapitel aus dem Erotikroman namens Belinda Blinked lesen, das der 60-jährige Vater von Jamie geschrieben hat. Was es so lustig macht, ist einerseits, dass Jamies Vater Rocky Flintstone – das ist halt sein Alias – nicht wirklich viel von Literatur versteht und dann noch viel, viel, viel weniger von Erotik oder Anatomie. Andererseits, was es so lustig macht, sind die Kommentare von Jamie, James und Alice, und einfach halt, wie sie sich über diese absurden Geschichten kaputtlachen. Dann gibt es noch den Out On the Lanai, das ist ein Podcast über die Kultserie Golden Girls, wo sich zwei Freunde jede Woche eine Folge der Serie anschauen und dann über diese reden, diskutieren, kommentieren. Und manchmal haben die interessante Gäste da, das sind meistens Schauspieler, Komiker, also generell Künstler, und manchmal haben sie auch Interviews mit [ein] paar Schauspielern aus der Serie. Also, ich denke, für jeden Golden Girls Fan wäre der Podcast auf jeden Fall interessant. Dann würde ich noch kurz den The Lydian Spin erwähnen. Das ist ein Podcast der No Wave Underground, Punk, Spoken-Word-Ikone Lydia Lunch und dem Musiker Tim Dahl. Die fangen jede Woche beziehungsweise jede Folge damit an, dass sie über ein paar politische Themen sprechen und dann holen sie immer einen Gast zum Interview rein. Und Gäste sind dann verschiedene Künstler und Künstlerinnen aus allen möglichen Genres, meistens Musik, aber auch Film, Malerei, Fotografie, also ganz verschiedene. Was ich hier sehr interessant finde, sind immer Lydias Geschichten und Anekdoten, die sie in die Interviews reinbringt. Ich glaub, sie hat einfach so 'ne super interessante Karriere hinter sich und generell denke ich, dass sie ein sehr interessantes und künstlerisch erfülltes Leben hat.
Lisa: Hier ist Christina:
Christina: Einer meiner Lieblingspodcasts ist Das kleine Fernsehballett von Sarah Kuttner und Stefan Niggemeier, wo sie Serien und Fernsehformate vorstellen, viel aber auch über Privates, viel über ihre Hunde, aber auch aktuelle Themen, sprechen, und das höre ich sehr gerne, weil die beiden 'nen sehr ähnlichen Geschmack wie ich haben, ich mit den Tipps immer sehr viel anfangen kann und da einige sehr schöne Serien noch durch entdeckt habe, und ich aber einfach ihre Gespräche auch immer sehr witzig finde, und den Podcast sehr unterhaltsam und liebenswert. Am Anfang der Corona-Zeit hab ich natürlich auch regelmäßig das Coronavirus Update gehört, mit Christian Drosten und dann später auch Sandra Ciesek, einfach um mich mehr zu Corona zu informieren, bestimmte Themen und Meldungen einordnen zu können und für mich selber auch dann dadurch so’n Weg zu finden, wie ich mich in den ganzen Dingen verhalte, und da fand ich das sehr wertvoll und sehr informativ. Ich mag vom Deutschlandfunk den Podcast Lakonisch Elegant, das ist, denk ich, auch 'ne reguläre Sendung des Deutschlandfunks, würd ich als Feuilleton-Podcast bezeichnen, beschäftigt sich mit kulturellen und gesellschaftlichen aktuellen Themen und da find' ich den Blickwinkel und die Herangehensweise an die Themen immer sehr schön und informativ und interessant. Dann höre ich auch viele Psychologie-Podcasts, zum Beispiel von der Stefanie Stahl, die ja auch einige Bücher geschrieben hat, den Podcast So bin ich eben. Und es gibt vom Bayerischen Rundfunk auch einen mit dem Namen Die Lösung, der sich auch mit verschiedenen Psychologiethemen beschäftigt. Ich such' dann oft zum Beispiel auch zu Einzelthemen Podcasts und hab in letzter Zeit viel zu Meyer Briggs-System, zu Persönlichkeitstypen, was gehört, und finde es aber eben zu bestimmten Themen dann auch immer spannend, auch in englischsprachige reinzuhören. Dann hab ich bei Audible einige von den Audible Original Podcasts mir mal durchgehört und mochte da sehr Und dann, ein Podcast, der sich mit dem Tod beschäftigt, und allen Themen rund um dieses Thema. Und fand einen anderen, der so’n bisschen, ja, persönlicher ist, aber letztlich aber 'ne große Brandbreite auch von Themen dann wieder abdeckt, Wieprechts Wahrheiten, das ist eben auch ein Journalist, der sich sehr persönlich, aber teilweise dann eben auch breiter, allgemeiner mit Fragestellungen beschäftigt, da geht’s zum Beispiel um Themen wie Genuss, ich glaube auch um den Tod, um kulturelle Themen, und es ist immer ein Thema pro Folge, und dazu spricht er dann mit verschiedenen Interviewpartnern. Und der letzte Podcast, den ich nennen könnte, den ich auch in der Corona-Zeit entdeckt habe, der, glaub' ich, mit Corona auch angefangen hat zu dem Anlass auch, von zwei Hobby-Ornithologinnen und die sprechen immer über verschiedene Vogelarten, stellen die vor, und den find ich einerseits, weil ich selber ja auch im Naturschutz arbeite, sehr interessant, und andererseits muss ich auch sagen -- und entsprechend ist er dann auch interessant für einen spoken german podcast -- der Titel hat mir auch sehr gefallen und mich neugierig gemacht. Und zwar heißt dieser Podcast Gut zu vögeln.
Lisa: Hier ist Lisa Marie:
Lisa Marie: Okay, also ich habe einen deutschen und zwei irische Podcasts, die ich ganz gerne mag. Ich fang mal mit dem deutschen an, und zwar ist das Paardiologie auf Spotify. Also, die sind alle drei auf Spotify, die ich nenne. Und das ist von Charlotte Roche und ihrem Mann ein Podcast, in dem es um Beziehungen geht, also spezifisch um deren Beziehung sozusagen, also die reden da einfach – was ich am Anfang dachte, „oh Gott, wie kann man sich das dann fast 'ne Stunde anhören?“, weil die Folgen relativ lange sind, also weil die einfach halt über ihre Beziehung sprechen, und halt super offen sind, so was ihre Gefühle angeht und auch Probleme und Sex, und also sie sprechen echt über alles – und man hat das Gefühl, dass man die beiden als Menschen dann auch richtig kennenlernt, also so nach der zehnten Folge oder so war’s dann fast so, als ob ich irgendwie Freunden bei ner Unterhaltung zuhöre, und das fand ich halt echt faszinierend, weil man auch
dann viel eben über sie erfährt, so wie ihr Leben denn so bisher war und was sie so gemacht haben und wie ihre Weltanschauung und politische Ansichten sind und ja, also es ist total unterhaltsam, oft auch lustig, oft tiefgründig, ja, also, auf jeden Fall fand ich’s cool und kann das sehr empfehlen. Der zweite Podcast ist ein irischer und heißt Where Is My Mind?. Der ist von Niall Breslin, das ist ein ehemaliger Rugby-Spieler, glaub ich, oder 'ne andere Sportart, ich kann das nie so ganz auseinanderhalten, und Sänger und der hat jetzt auch irgendwie noch 'nen Master in Mental Health gemacht, und sieht dazu auch noch wahnsinnig gut aus, eigentlich find' ich, er sollte Videos und keine Podcasts machen. Ja, auf jeden Fall hab ich von dem Podcast, ehrlich gesagt, noch nicht viele Folgen angehört, aber ich find' den irgendwie einfach so gut gemacht, dass ich den nennen wollte, weil, also es geht um verschiedene, sag ich jetzt mal, Wellness- oder Lifestyle-Themen. Also, er hat zum Beispiel einen Podcast über das Thema Liebe gemacht. Was ich halt dran schön finde, ist, dass er immer erst so'n bisschen erzählt, also in dem erzählt er zum Beispiel die Liebesgeschichte von seinen Eltern erst und dann spricht er immer noch mit jemandem, ich glaube, in der Folge war’s Marian Keyes, ne, irische Autorin, die ich auch sehr mag, und was ich an dem Podcast halt cool finde, ist, dass es so’n Mix von vielen Sachen ist, weil er irgendwie dann immer auch ein bisschen Musik zwischendurch einspielt oder irgendwelche kurzen lustigen Sachen und so, und ich finde, der ist halt irgendwie technisch total gut gemacht so, der Podcast, wenn man das so sagen kann, und auch interessant, ja. Und der dritte, den ich vorstellen möchte, ist mein Lieblingspodcast wirklich schon seit Monaten, und zwar ist das The Good Glow von Georgie Crawford. Und Georgie ist eine irische Radiomoderatorin – oder war, ich weiß gar nicht, ob sie das noch macht – und hat ziemlich jung Brustkrebs bekommen, als sie gerade ein Baby bekommen hatte, und ja, ist dadurch halt viel auf Instagram und online halt insgesamt aktiv geworden. Ihr Motto ist so, dass wir auf unserer eigenen To-Do-Liste immer als letztes stehen und wir das ändern sollten, und in dem Zusammenhang spricht sie dann mit ganz vielen Leuten, also jede Folge ist immer ein Interview mit jemandem und oft sind es halt Leute, die auch irgendeinen Schicksalsschlag hatten oder krank waren, also die halt irgendwie… wo was passiert ist, [wonach] die dann ihr Leben geändert haben oder ihren Beruf geändert haben, und das find' ich halt total cool, dass es ganz verschiedene Themen sind, aber immer sehr persönlich, weil halt immer jemand seine eigene Geschichte erzählt und man dadurch einfach mega viel lernt, und ich finde, sehr viel Hoffnung liegt da immer drin, weil ich’s einfach bewundernswert finde, wie so viele Menschen da halt so offen ihre Geschichte erzählen und denen zum Teil auch echt schlimme Sachen passiert sind und die trotzdem dann halt was Positives da draus ziehen konnten und total dankbar sind für das, was sie jetzt haben, und das find' ich insgesamt an vielen irischen Menschen so bewundernswert, also dass sie sich nicht so unglaublich viel beschweren wie manche andere Leute, sondern ja, halt einfach das Beste draus machen, und diese Dankbarkeit, also die fasziniert mich immer wahnsinnig, gerade auch eben an Georgie. Und ja, und ich hab einfach schon super viel davon gelernt. Sie hat auch dann eine so kleine Miniserie Good Glow Health gemacht. Das fand ich auch super, also da ging’s dann halt spezifisch um irgendwelche gesundheitlichen Themen, wo dann auch Experten sprechen, also zum Beispiel über Schlaf oder Ernährung, solche Themen, und ja, fand ich auch total gut.
Lisa: Hier ist Tonia:
Tonia: Ich habe viele, viele Podcasts abonniert, aber so wirklich regelmäßig höre ich eigentlich nur zwei. Ja, es sind einfach zu viele. Ich hab leider nicht so viel Zeit. Und das eine ist Writing Excuses, das ist eher für Leute, die sich fürs Schreiben interessieren, und es geht darum… die Autoren / die Schriftsteller, die das leiten, das sind Brendan Sanderson, das ist ein ganz bekannter Fantasy-Autor, der das initiiert hat, zusammen mit einem Freund von ihm, Dan Wells, auch ein bekannter Autor – vor allem [ein] paar Jugendbücher von ihm sind bekannt – und die tun sich dann auch so zusammen mit zwei anderen Autoren und sprechen übers Schreiben, also in jeder Episode, die nur 15 Minuten lang geht – was ich gut finde, das machen die extra so kurz – da erzählen sie eben vom Schreiben, von einem Aspekt, sie diskutieren da drüber, zeigen uns, wie sie das Ganze so handhaben, jeder sein Prozess, ganz interessant zu hören, wie jeder Schriftsteller arbeitet, das find ich immer ganz interessant, und sie empfehlen dann mittendrin auch immer ein Buch – manchmal ihre eigenen, [ein] bisschen Werbung, manchmal natürlich was anderes – und so gegen Ende sagen sie dann, okay, sie geben so ne Hausaufgabe, dass wir da was ausprobieren sollen, was zum Thema passt. Das hör ich gern. Und das andere Podcast, das ich regelmäßig höre, ist ein spanisches Podcast von Duolingo, damit ich eben mein Spanisch [ein] bisschen auffrische. Das ist eher auch für so fortgeschrittenere Lerner im Bereich B1, ich versteh da natürlich nicht alles, aber das Coole an dem Podcast ist, dass die Sprecherin, also sie ist zweisprachig, sie ist Amerikanerin, aber sie spricht auch perfekt Spanisch, und die Interviews sind total interessant, also es ist richtig schön gemacht wie so’n Hörspiel manchmal, also mit Musik im Hintergrund und die Aufnahmen passen zum Thema, ja, also man hört dann wirklich im Hintergrund so Musik, die zum Thema passt, als wär man da mittendrin. Und die Storys sind richtig interessant. Da wird wirklich über alles Mögliche erzählt, also egal wo, also es hat immer was natürlich mit Spanisch zu tun, sei es Lateinamerika oder eben Spanien, und, also es sind ganz interessante Leute, die da über ihr Leben erzählen. Zum Beispiel war da neulich… Es ging um ein Mädchen, also es fing an mit ihrer Kindheit halt, sie wollte unbedingt Fallschirm springen, und ja, dann ging’s eben darum, wie sie das gelernt hat und wo und dass sie dann nach Amerika gekommen ist, wo sie dann ihre tausend Flugstunden absolviert hat oder tausend Sprünge, und dass sie jetzt heute eine der wenigen Frauen ist, die Fallschirmspringen auch unterrichten, und das fand ich sehr faszinierend. Und, wie gesagt, es ist hauptsächlich auf Spanisch, aber zwischendurch kommt dann die Sprecherin und fasst so’n bisschen alles zusammen, was gesagt wurde, auf Englisch, damit man so den Kontext nochmal hat und ja, wer das dann nicht verstanden hat, der kann dann immer noch auf die Webseite [gehen] und sich die Transkription runterladen oder sich einfach angucken, das find ich ganz nett, und, wie gesagt, es sind richtig tolle Geschichten, man lernt was dabei, und es ist ne ganz hochwertige Produktion, das hör ich mir wirklich sehr gern an, meistens abends, so im Bett, bevor ich einschlafe. Ja, ansonsten hab ich auch ein paar Podcasts über Nachrichten und Wissen, Allgemeinbildung.
Lisa: Hier ist meine Schwester Inga:
Inga: Zum Beispiel jetzt hab ich bei Audible... hör ich diesen Original Podcast Frau Bauernfeind hat Fragen. Jedenfalls schickt die immer prominenten Leuten 'nen Fragebogen vor dem Auftritt und dann kommen die da ins Studio und dann ist vor Live-Publikum… reden die dann über diesen Fragebogen und teilweise ist das lustig oder interessant, also da waren Leute bei, die fand ich sehr gut, zum Beispiel Christian Ulmen fand ich sehr lustig, und andere Leute auch, also teilweise find ich dann, was die sagen, überhaupt nicht gut, das fand ich dann auch interessant, zum Beispiel eine deutsche Schauspielerin, ich will den Namen jetzt nicht nennen, aber die war mir dann nach dem Interview unheimlich unsympathisch, vorher dachte ich immer, „och, die wirkt ja ganz nett,“ und dann nach dem, was die gesagt hat, hab ich gedacht, „oh nee,“ also total eingebildet und arrogant, hat mir dann gar nicht mehr gefallen. Manche Episoden hör' ich mir auch nicht zu Ende an, wenn ich die Leute nicht mag, die interviewt werden, und teilweise, wie mit Frank Schätzing zum Beispiel, war unheimlich gut, die Folge, der wirkte sehr sympathisch und hatte auch gute Sachen zu sagen. Also, das hör' ich mir beim Laufen immer an, wenn ich laufen gehe im Wald, hör' ich mir das an. Manchmal hör ich mir ein paar Hörbücher an, aber sonst hör' ich eigentlich wenig.
Lisa: Hier ist Leo:
Leo: Mein Lieblingspodcast ist Happy Place mit Fearne Cotton, und der hat jetzt schon einige seasons [Staffeln] hinter sich und das ist generell einfach ein Podcast, der sich sehr viel mit mental health [psychische Gesundheit] und so was beschäftigt, also Fearne Cotton war halt ein Radio DJ damals in der UK, hat 'ne sehr angenehme Stimme, und sie interviewt halt wirklich einfach verschiedene Leute, also überwiegend Promis – viele Musiker, Schriftsteller, manchmal vielleicht auch Schauspieler oder Aktivisten oder sonstige Sachen. Ich kann dem Ganzen immer sehr viel Positives, sag ich mal, herausnehmen, weil es ist so’n bisschen so wie ne kleine Therapie session [Sitzung], und ich hab’s mir halt angewöhnt, seit Covid, dass ich dann quasi immer auf 'nen Spaziergang gehe und mir dann immer eine Folge anhöre, weil man sich dort dann, auch wenn man, sag ich mal, allein unterwegs ist oder so, immer so fühlt, als würde man quasi irgendwo sitzen und ner Unterhaltung [..]zuhören, aus der man halt, wie gesagt, oftmals auch sehr viel Gutes herausnehmen kann. Ein weiterer Podcast, den ich noch sehr mag, ist How To Fail mit Elizabeth Day. Elizabeth Day ist auch eine Schriftstellerin überwiegend, und, wie der Name, sag ich mal, des Podcasts selber schon sagt, geht’s halt um die failures [das Scheitern, die persönlichen Niederlagen] von verschiedenen Leuten, und das sind dann auch wieder überwiegend prominente Leute, also auch sehr viele Schriftsteller, die sie dort selber interviewt. Da geht’s halt, wie gesagt, immer darum, dass die Leute, die interviewt werden, immer vorab drei Fragen gestellt worden sind, was jetzt, sag ich mal, so ihre größten failures [Erlebnisse des Scheiterns / Momente des Versagens] im Leben gewesen sind, und das Interessante dabei ist immer, was die Leute als failure [Scheitern / Versagen] sag ich mal, identifizieren würden, für sich selber, und auch der Unterschied zwischen Frauen und Männern, wo Frauen natürlich sehr viel sensibler an diese Sachen, sag ich mal, herangehen, wo man aber dann auf der anderen [Seite] wieder viele Männer hat typischerweise, die halt sagen, ja, fails gibt’s für mich nicht, das sind alles Erfahrungen, und ja, es ist interessant zu sehen, so diesen Kontrast, wie das diskutiert wird oder beschrieben wird und wie sich jeder dabei fühlt. Und Bryony Gordon, die hatte auch einen Podcast, Bryony Gordon’s Mad World, das ist relativ abgeschlossen, jetzt auch schon ein bisschen älter, aber ich hab dem ganzen auch immer sehr gern zugehört, ist also auch wieder viel über mental health, wie man sich einfach generell besser fühlt und wo dann über mental health Probleme gesprochen werden. Und ansonsten, so als generelle Sache, von Esther Perel, zum Beispiel Where Should We Begin? Und sie ist halt ne Psychologin. Sie macht halt überwiegend so Paartherapie und hat dann verschiedene Paare, die, sag ich mal, eingewilligt haben, eine session [Sitzung] aufzunehmen, so dass man quasi richtigen Therapie sessions zuhören kann, wo dann nicht die richtigen Namen und alles verwendet werden. Aber es ist wirklich sehr interessant zu sehen, worüber sich verschiedene Paare in Therapie sessions, sag ich mal, unterhalten, und also über Dinge diskutieren oder Probleme haben, von denen wir vielleicht manchmal denken, dass das nur uns betrifft, aber interessant ist es dann zu sehen, wie andere Leute damit umgehen oder wie andere Leute darüber denken, und das hilft dann wirklich so’n bisschen dabei, sein eigenes Verhalten oftmals nochmal zu hinterfragen oder zu überdenken.
Lisa: Hier ist Nicola:
Nicola: Also, ich hör' noch gar nicht so lange Podcasts. Begonnen hat das eigentlich in der Corona-Pandemie, muss ich ganz ehrlich sagen, denn ich habe immer das Coronavirus Update mit Christian Drosten gehört, das ist ein Podcast über NDR-Info, und zu Beginn der Pandemie im März / April, meine ich, haben die wirklich täglich gesendet. Es war auch eher kurz gehalten, ich meine ne halbe Stunde, über die Zeit wurden die Folgen immer länger. Für mich war das, ja, ein ganz wichtiger Zeitpunkt. Ich hab den Podcast viel gehört und es hat mir irgendwie geholfen, jetzt gerade am Anfang, durch diese doch so wirre Zeit zu kommen. Man hat unheimlich viele Informationen bekommen, alles war sehr neu, der Lockdown war da – der erste – und man wusste gar nicht so genau, auf wen oder was man da jetzt hört und es hat mir sehr viel Sorgen und Angst gemacht, aber durch den Podcast hab ich dann ein paar Infos bekommen, die mir geholfen haben, da ein bisschen Ordnung reinzukriegen und irgendwie auch verlässliche Informationen. Der Podcast ist recht medizinisch und viele Informationen versteh ich auch nicht so gut, dann hör ich auch mal weg oder denk mir, „okay, lass sie mal reden, versteh ich jetzt nix von!“, aber dennoch, es wird versucht, es auf den normalen Menschen runterzubrechen, der jetzt nicht Medizin studiert hat, und es werden alltägliche Themen besprochen, die mir wirklich dann auch im Alltag Informationen bringen, mit denen ich was anfangen kann. Über diesen NDR-Info-Podcast bin ich auf mehrere gestoßen, unter anderem bin ich hängen geblieben bei dem Podcast Die Korrespondenten. Und zwar ist das eine Reihe, die von Korrespondenten geführt wird, aus verschiedenen Ländern. Und die berichten dort, was sie erleben in den Ländern beziehungsweise Städten, und das ist super interessant und nicht nur politisch, sondern sehr kulturell, sehr persönlich, sehr aufs Land natürlich bezogen, oder auf die Region, beispielsweise der Podcast in Singapur beinhaltet nicht nur Informationen aus Singapur, sondern aus großen Teilen auch Asiens. Und das Gleiche gilt auch für Neu-Delhi. Unheimlich spannend, das gerade zu hören, auch der Umgang, natürlich, mit Corona ist immer wieder Thema. Aber einfach nicht nur das, sondern ganz viele witzige Themen, also, es sind sehr, sehr witzige Anekdoten dabei, und ich hör’s unheimlich gerne. Den letzten Podcast, den ich noch nennen möchte, der nennt sich Gute Deutsche von Linda Zervakis. Linda Zervakis war mir vorher nur bekannt als Tagesschau-Sprecherin. Es geht darum, dass sie Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen, die man in Deutschland so kennt, interviewt und, ja, allen ist gleich, dass sie einen Migrationshintergrund haben, und sie sagt, das ist kein Wort, das einfach nur 'ne Definition hat, sondern da steckt auch ein Gefühl dahinter. Und sie spricht mit den Prominenten über ihre Persönlichkeit, über das Gefühl, zwischen den Stühlen zu stehen, sie selber hat auch einen Migrationshintergrund, ihre beiden Eltern sind Griechen, sie ist in Hamburg geboren und aufgewachsen, sagt aber auch, irgendwie ist sie beides, Deutsche und Griechin, und spricht mit ihren Gästen sehr intensiv darüber, wie sie es empfunden haben, in Deutschland aufzuwachsen. Es sind wirklich ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, manche Menschen sind hier in Deutschland geboren, andere hatten bereits Erlebnisse in anderen Geburtsländern. Also es ist ein unheimlich spannender Podcast und ich hör' ihn immer wieder gerne.
Lisa: Und das war unsere Episode zum Thema Lieblingspodcasts. Wir machen ein paar Monate Pause, sind dann aber im Sommer wieder zurück, mit Episoden über Arbeit und Musik, sowie weiteren Spezialepisoden. Passt auf euch auf, bleibt gesund und bis dann!
Umgangssprachliche Ausdrücke
sich kaputtlachen = in heftiges Gelächter ausbrechen
vögeln = Sex haben
wahnsinnig + Adjektiv / Adverb = sehr, extrem + Adj. / Adv.
etwas runterbrechen = hier: etwas vereinfachen, klar verständlich machen