Transkript - Lieblingszeitschriften

 

Lisa: Hallo und herzlich willkommen zum spoken german podcast. Mein Name ist Lisa, ich bin Deutschlehrerin und ich möchte euch mit diesem Podcast helfen, euer Hörverständnis zu trainieren. In dieser Episode werden euch meine Schwestern, drei Freundinnen und meine zwei Nichten von ihren deutschen Lieblingsmagazinen erzählen. 

Hier ist Christina:

Christina: Mein Lieblingsmagazin ist das Psychologie Heute Magazin, das ja immer einige Schwerpunktthemen hat im Heft, dann auch Interviews mit Psychologen, viele Beiträge zu aktuellen Forschungsergebnissen in der Psychologie, und die Buchvorstellungen sind auch immer sehr interessant. Und das interessiert mich einfach, weil ich das gesamte Thema spannend finde, mich mit meiner eigenen Psyche und der anderer auch viel beschäftige. Ich glaube, [dass ich] auch im Podcast zu den Serien gesagt habe, dass ich ne Vorliebe für Psychologieserien habe und das ist einfach so’n Thema, was sich durchzieht. Ich hab allerdings auch kein Magazin abonniert und generell geh' ich eher danach, welche Themen in den jeweiligen Heften gerade aktuell enthalten sind. Und da gibt es dann schon einige Magazine, die ich mir bevorzugt anschaue und interessant finde, und das ist eben neben der Psychologie Heute dieses Hohe Luft Magazin, Philosophie-Magazin, dann find' ich Brand Eins auch sehr interessant, was ja ein Wirtschaftsmagazin ist, aber viel auch gesellschaftliche Themen behandelt, und ich mag die Geo Wissen Schwerpunkthefte auch sehr gerne. Was ich im Moment merke, was ich sehr vermisse, ist, dass ich vor Corona immer am Wochenende sicher drei, vier Stunden in 'ner Kneipe hier um die Ecke gesessen habe, nachmittags, und dort einfach mehrere Zeitungen und Zeitschriften gelesen habe und das für mich irgendwie auch so’n bisschen zusammengehört, im Café oder in 'ner Kneipe zu sitzen und dort zu lesen. Und da verbinde ich zum Beispiel auch ein Heft, was ich sehr mag, mir aber seitdem auch nicht wieder gekauft habe, weil ich’s irgendwie auch mit diesem Café sehr verbinde, das Heft Dummy, das auch immer einen Schwerpunkt hat und dazu dann viele unterschiedliche Artikel aus verschiedenen Blickwinkeln, oft auf 'ne sehr originelle und unorthodoxe Weise. Und das hab ich in einem entsprechenden Café immer gelesen, meinem damaligen Lieblingscafé, das es leider nicht mehr gibt, 'Die Rebellion des Zimtsterns', das hat immer sehr gut zusammen gepasst und das vermiss ich irgendwie auch sehr. Ich bin allerdings, muss ich auch sagen, in den letzten Jahren auch mehr dazu übergegangen, auch die Online-Varianten der Zeitschriften und Magazine zu lesen, und habe auch vor 'nem halben Jahr entdeckt, dass hier die Stadtbibliothek, und ich denke, viele Bibliotheken, auch im Onleihesystem sehr viele Magazine haben, und habe mir die dann online auch oft abgerufen und gelesen. Und generell merk' ich, dass ich Magazine einfach seltener lese, weil’s so’n Zeitproblem ist, weil ich dann oft teilweise lieber ein Buch lese, weil im Moment die Möglichkeit auch fehlt, im Café zu lesen und da auch verschiedene Magazine zur Auswahl zu haben, aber habe mir auch vorgenommen, Magazine eigentlich genauso wie Bücher anzusehen und mir da einfach auch bewusster mehr Zeit zu nehmen, weil auch die Bandbreiten, die sie oft bieten, und die Themen dann doch so spannend sind, dass sie 'ne sehr große Bereicherung sind und mir eigentlich immer sehr viel geben.

Lisa: Hier ist Annika:

Annika: Ich empfehle das Magazin Brand Eins. Das ist eine monatlich erscheinende Wirtschaftszeitschrift. Das klingt jetzt erstmal nicht so spannend, ist es aber. Das Magazin porträtiert Unternehmen und deren Persönlichkeiten und beschäftigt sich auch mit gesellschaftspolitischen Themen in Form von Berichten, Reportagen und Interviews, und jedes Heft hat einen thematischen Schwerpunkt. Das kann zum Beispiel Liebe, Kunst, Abenteuer, aber auch der Aufruf „Handelt!“ oder jetzt kürzlich die Frage „Wie wollen wir leben?“ sein. Und zu diesen Themen haben dann alle Beiträge einen Bezug, so dass ganz unterschiedliche Perspektiven aufgezeigt werden, was ich immer sehr interessant finde. Ich finde die Artikel oft auch inspirierend, zum Beispiel wenn erfolgreiche Menschen und ihr Lebensweg porträtiert werden, und zum anderen machen sie mir auch oft Hoffnung, dass eine bessere Welt doch möglich ist, weil es viele Menschen gibt, die auf unterschiedliche Art dafür kämpfen, die irgendwann einst dann vorgestellt werden. Es gibt drei wiederkehrende Rubriken, die ich noch erwähnen möchte. Zum einen ist es 'Die Welt in Zahlen', wo quasi so "Fun Facts" gebracht werden, dann 'Mikro-Ökonomie', wo kurz ein Mensch aus einem anderen Land in seiner sozialen und finanziellen Situation vorgestellt wird, und hinten im Heft wird immer ein etwas umständlich geschriebener Text, zum Beispiel eine EU-Verordnung in leichter Sprache übersetzt, was ich einen guten pädagogischen Ansatz finde. Genau, und deswegen würde ich diese Zeitschrift, die ich tatsächlich auch abonniert habe. Ich komm zwar nicht dazu, sie immer zeitnah zu lesen, [es] stapelt sich dann immer ein bisschen, bis ich im Urlaub wieder Zeit hab, aber ich lese sie immer sehr gerne und genau, würde sie auf jeden Fall weiterempfehlen.

Lisa: Hier ist meine Schwester Wibke:

Wibke: Ich lese gerne, also von deutschen Zeitschriften, das Philosophie Magazin und auch Hohe Luft. Und der Grund, warum ich die gerne lese, ist, [dass] ich anfangs Philosophie und Geschichte studiert hab, und Philosophie hat mir besonders gut gefallen. Philosophie Magazin behandelt auch Themen, die im Moment aktuell sind, politisch und auch so in der Öffentlichkeit, und analysiert die halt auf etwas andere Weise, also [in] philosophischer Hinsicht. Und darüber hinaus werden auch Philosophen besprochen, über die ich jetzt nicht so viel weiß. Ich hab damals an der Uni gewisse Philosophen studiert und gewisse philosophische Richtungen, wie Immanuel Kant oder Nietzsche oder politische Philosophie, Religionsphilosophie, aber da werden halt auch Philosophen besprochen, von denen ich nicht so viel weiß, und das find' ich halt sehr interessant. Die Hohe Luft hat wahrscheinlich mehr noch Artikel, die sind nicht ganz so informativ manchmal, würd' ich sagen. Also, die im Philosophie Magazin gehen oft noch mehr spezifischer ins Detail und so weiter. Also es gibt Zitate von Philosophen, der Lebenslauf der Philosophen wird beschrieben oder in Kurzfassung noch dazu gegeben. Was ich auch sehr interessant finde, ist, dass die immer wieder Sonderausgaben haben. Eine Sonderausgabe, die vor relativ kurzer Zeit herauskam, ist über Philosophinnen. Das war auch ganz interessant, weil oft in der Philosophie halt die männlichen Philosophen doch dominant sind, aber da wird zum Beispiel auf Simone Weil, Hannah Arendt, Simone de Beauvoir und so weiter eingegangen, was auch sehr interessant ist. 

Lisa: Hier ist meine Schwester Inga:

Inga: Also, Zeitschriften und Magazine oder so, auch Blogs, lese ich eigentlich überhaupt nicht mehr. Als ich nach Arezzo gezogen bin, hab ich am Anfang oft die Brigitte gelesen, mal was Deutsches, und ich fand, da waren immer gute Rezepte drin und manchmal auch interessante Artikel, aber dann hat der Kiosk zugemacht, der die verkauft hat, und dann hab ich auch das Interesse verloren. Und als ich dann schwanger geworden bin und auch, als Noah noch ein kleines Baby war, hab ich immer die Eltern gelesen und dann teilweise auch die Eltern Family, die hatte ich auch im Abo beide. Am Anfang fand ich die sehr gut, aber dann hat der Chefredakteur sich geändert – vorher war das 'ne Frau – und dann hat so’n Mann übernommen und dann ging’s nur noch pro-Kindertagesstätte, "Kita, so früh wie möglich, so lange wie möglich", und es war nur noch alles so darauf gerichtet, „was ist das Beste für die Eltern?“, und nicht mehr, „was ist das Beste für die Kinder?“. Und da war dann auch so 'ne Kolumne mit 'ner Frau, die die ganze Zeit auf ihr Handy starrte und meinte, sie wär 'ne normale Mutter, das wär jetzt nun mal normal und dann sollte man sie nicht giftig angucken, und all so’n Blödsinn. Also, [da] war ich sehr enttäuscht, weil ich die doch sehr gut fand am Anfang. Ich find' Zeitschriften, ehrlich gesagt, auch immer ein bisschen enttäuschend, weil die so kurz sind und dann ist nach zwei Stunden alles vorbei, also irgendwie mag ich da Bücher lieber. 

Lisa: Hier ist Christina:

Christina: Also, ein Comic-Magazin ist das, was ich lese, seit über dreißig Jahren jetzt, das ist, glaub ich, ja, mein erstes Abo, was ich jemals gekriegt habe von meinen Eltern. Und zwar ist das von der Mosaik. Also, das ist ein Magazin, das – oh Gott – ja, irgendwann in [den] DDR-Zeiten, glaub ich, hat das angefangen, mit den Dickedaxen. Also, die hat mein Papa damals noch gelesen, und dann haben die das aber auch noch – ich glaub, das war noch vor der Wende – umgeändert in Die Abrafaxe. Vom Prinzip her ist es das gleiche, es waren immer drei – ja, wie bezeichnet man die? Ich will die nicht als Kobolde bezeichnen, aber… also, die sind schon männlich, aber das Alter von denen ist nicht wirklich festgelegt, also, ich weiß nicht, wie alt die sind, die sehen aus wie Kinder, aber die sind eigentlich keine Kinder. Und diese drei – Abrafaxe nenn' ich sie jetzt einfach, weil so heißen sie – die, ja, gehen halt durch verschiedene Abenteuer. Also, wenn ich jetzt durch die letzten dreißig Jahre halt durchschaue, das ist immer so ein Jahr, anderthalb Jahre ungefähr, würd' ich sagen, geht dann immer ein Abenteuer. Jeden Monat gibt’s dann halt ein neues Heft zu dem Abenteuer. Also, zum einen altern die erstmal nicht, ne, weil die waren vor dreißig Jahren schon genauso alt wie sie jetzt sind. Und zum anderen haben die halt die Möglichkeit, in der Zeit zu reisen, das passiert eigentlich immer durch Zufall. Auf einmal sind sie weg. Und dann tauchen sie halt irgendwo anders auf, auf 'nem anderen Kontinent, in 'ner anderen Zeit, und so find' ich das halt interessant. Also, zum einen find ich’s halt interessant für Kinder, weil es ist halt nicht nur Text, das ist halt mit Bildern, aber auf der anderen Seite… man lernt halt auch was. Das heißt, durch die Epochen, wo die durchgehen, oder die Länder, basiert halt schon teilweise auf Fakten, so, man lernt halt ein bisschen die Bräuche so kennen von damals, und dann in der Mitte von dem Heft [sind] dann auch immer nochmal so’n bisschen mehr geschichtliche Hintergründe zu dem spezifischen Heft, das heißt, wenn da gerade ein berühmter Naturforscher da drinne erwähnt würde, dann wird da noch mehr dazu erklärt, was der denn wirklich gemacht hat, etc. Ich les' das seit dreißig Jahren, also das kommt halt irgendwie immer, dadurch dass es halt abonniert ist, krieg ich’s halt immer. Wie gesagt, für Kinder find ich’s halt toll, weil [es] ist halt einfach zu lesen, aber man lernt halt auch Hintergründe und deswegen les ich’s, glaub ich, halt auch immer noch. Leichte Lektüre halt, um doch noch ein bisschen zu lernen [dar]über, was damals irgendwo passiert ist, also ja, find' ich für mich halt jetzt auch sehr angenehm als Erwachsenen, weil Geschichte, also wenn’s außerhalb vom Zweiten Weltkrieg ist, da…. nee, keine Ahnung. Ja, also wenn ihr die noch nicht gelesen habt, die gibt es jetzt auch als Mädchen, die… oh Gott, wie nennen die sich? Das hab ich vergessen! Das heißt, glaub ich, auch Mosaik, aber dann nicht die Abrafaxe, sondern drei Mädchen sind das, und ich glaub, alle drei Monate kommt das [Heft] raus, also vier Mal, und ist halt, ja, ein bisschen mehr für Mädchen gemacht, aber vom Aufbau, glaub ich, das Gleiche. Es geht ja um die Abenteuer, die die erleben, und das machen die Mädchen eigentlich mehr oder weniger genauso. Ich glaub, die Mädchen sind vielleicht noch ein bisschen moderner, während die Abrafaxe noch ein bisschen, ja, altmodischer sind, sag ich mal. Das könnte eventuell so der Hauptunterschied sein, aber ansonsten machen die halt den gleichen Blödsinn, quasi. Ja, die gibt’s im Zeitschriftenladen, jeden Monat, wie gesagt, oder die Mädels dann alle drei Monate, und kostet nur ein paar Euro. Kann ich sehr empfehlen, besonders eben für die Kleinen.

Lisa: Hier ist meine Nichte May:

May: Ich mag gerne Zeitschriften, die Spielzeuge da draufstecken, und da kann [man] auch ausmalen, da kann auch ein bisschen Storys sein, alles. Ich mag gerne Geo Mini.

Lisa: Und hier ist meine Nichte Leva:

Leva: Geo Mini ist ein[e] Zeitschrift, die ist ganz lustig und bunt. Da ist drin: Mathematik und Malen und Finden und Suchen und Lernen. 

Lisa: Und das war unsere Episode zum Thema Lieblingszeitschriften. In der nächsten Episode geht es um Lieblingspodcasts. Bleibt gesund und bis bald!


Links zu den empfohlenen Zeitschriften:


Psychologie Heute
Brand Eins
Hohe Luft
Geo Wissen
Philosophie Magazin
Dummy
Die Abrafaxe / Anna, Bella & Caramella (Mosaik)
Geo Mini